Neues und Gutes von Sarah Wiener: Wie sie in Asien weilt und kocht auf DVD

Zwei DVDs von Sarah Wiener, die sie gemeinsam mit arte und dem ORF produziert hat, habe ich hier bereits vorgestellt: Erste Wahl und Sarah Wiener in Großbritannien. Nun habe ich ihre neue DVD „Sarah Wiener in Asien“ geschaut. Und: Ich bin total begeistert. Sarah Wiener tourt durch Indien, Vietnam, China und Japan. Die kulinarischen Reiseberichte sind so toll gemacht. Man lernt wirklich viel dabei. Am meisten hat mich Japan beeindruckt. Dort war sie u.a. auf den Spuren des Ur-Sushi unterwegs. Man hat so große Lust bekommen, nach Japan zu reisen. Vorallem hätte ich gerne von der traditionell hergestellten Sojasauce gekostet. Sie hat eine kleine Manufaktur besucht, die Sojasauce noch ganz ursprünglich herstellt. Genial!

Sehr beeindruckt hat mich auch die Gastfreundschaft der Chinesen. Dort hat man das – im Vergleich zu den anderen Ländern – am meisten gespürt. Klar war alles etwas gestellt, wie sie die Menschen getroffen hat. Befremdlich war es auch, dass sie scheinbar Deutsch mit den Leuten gesprochen hat… Besonders gefallen hat mir der Mix, wen sie getroffen und mit wem sie gekocht hat. Da waren ganz einfache Menschen wie Bauern oder Fischer dabei und auch renommierte Restaurantköche.

Wie anders wir hier doch die Küche der Chinesen, Vietnamesen, Inder oder Japaner erleben im Vergleich zum Original. Schade eigentlich.

Die Armut, die teilweise zu herrschen scheint, war wirklich bedrückend. Auch der Smog. Wie wir doch unter strahlend blauem Himmel  in unseren Hochglanz-Küchen kochen und an unseren wunderbar gedeckten Tischen essen, das ist meilenweit von dem entfernt, was man dort gezeigt bekommt.

Neben den 10 Asienreisen hat die DVD noch mehr zu bieten, denn – ich meine – alle Rezepte, die Sarah vor Ort mit den Einheimischen kocht, sind im dazugehörigen Booklet enthalten. Es wird nicht immer leicht sein, die entsprechenden Zutaten zu bekommen, aber mit ein bisschen Improvisation wird es gelingen. Beispielsweise „Gegrillte Hähnchenschenkel mit Zitronengras auf Reis“, „Tintenfisch in Kokosmilch“ oder „Fisch Curry mit Kadampuli“ (=lokale Tamarindensorte). Man lernt ebenfalls, wie man Kokosmilch aus Kokosfleisch herstellt (das sollte man wirklich mal tun) oder Tofu selbst macht, wo ich mir als Nicht-Tofu-Fan sogar vorstellen kann, dass er dann endlich mal schmeckt. Sogar Reisetipps sind im Booklet integriert. Die Macher haben wirklich an alles gedacht. Kompliment!

Um Euch einen Vorgeschmack zu geben, so heißen die 10 Folgen:

  1. Indien und Chili: Die Inder verwenden Chili wie wir Salz und Pfeffer – nein noch viel üppiger, besonders spannend fand ich das Senföl.
  2. Indien und Curry: Man lernt, dass das mit dem Curry in Indien ganz anders ist und wie die Gewürze wachsen.
  3. Indien vegetarisch: Kühe sind heilig bei den Indern, das weiß fast jeder, aber wie gut die Kühe für die Milch, die trotzdem verzehrt wird, gehalten werden, das ist vorbildlich! Außerdem wie toll Kichererbsen sind.
  4. Vietnam und die Sommerrolle: Ich liebe Sommerrollen und wie gerne wäre ich dabei gewesen. Ferner werden Lotuswurzel geerntet. In dieses Gewässer wäre ich nicht rein…
  5. Vietnam und Reis: Äußerst beeindruckt hat mich die Herstellung von Reisnudeln auf traditionelle Weise.
  6. Japan und Sushi: Wir bekommen hier schon eine sehr touristische Version des Sushi. Das muss in Japan wirklich köstlich sein. Außerdem lernt man, wie man mit Kakifrüchten kocht, die sicherlich reif vom Baum viel besser schmecken.
  7. Japan und Wild: Ja die Wildscheintreibjagd in Japan ist schon nichts für schwache Gemüter. In dieser Folge mochte ich das Japanische Frühstück am meisten. Ich denke allerdings, dass man für das typisch japanische Omlette eine lange Zeit üben muss.
  8. Vietnam und die Meeresfrüchte: Hier in Deutschland möchten wir eigentlich gar keinen Fisch und keine Meeresfrüchte mehr aus Vietnam essen. Aus guten Gründen, wie viele TV-Berichte zeigen. Vor Ort abseits dieser Großfischerei für den Export sieht das aber ganz anders aus. Unglaublich: Viele Fischer konzentrieren sich auf das Fangen von Baby-Langusten. Pro Stück bekommen sie von den Züchtern, die die Babys zu großen Tieren heranzüchten, umgerechnet 6€ pro Stück. Später bringen die Tiere zwischen 80-100 €! Bei Nacht werden die Babys mit Licht gefangen. Die vielen Lichter auf dem Meer sehen zwar toll aus, aber irgendwie unfassbar, was dahinter steckt.
  9. China und Tofu: Da war er, der Tofu, den ich am liebsten so gar nicht in den Mund nehmen mag. Wenn man aber sieht, wie toll selbstgemachter Tofu sein kann, dann bekommst man schon Lust. Ferner lernt man, welche Sorten von Bambussprossen es gibt, den den wir nur langweilig aus der Dose kennen.
  10. China süß-sauer: Chinesen mögen Gegensätze in der Küche. Und sie mögen es eigentlich scharf und sauer. Man sieht wie der Szechuan Pfeffer wächst und die Szechuan Pickles (sauer und scharf eingelegtes Gemüse) hergestellt werden.

Neben all dem Lob: Diese komischen Polaroid-Fotos, die einfach schrecklich sind, macht Sarah Wiener immer noch dauernd. Was das soll – keine Ahnung. Und ihre Outfits waren schon – puhhh – zum Teil seltsam. Warum muss man mit weißer Hose ins Wasser zum Lotuswurzelpflücken. Ich weiß es nicht…

Melanie
Melanie

Ich bin die Gastgeberin von Blanda’s, dem Weblog für „Inside Outside Living“, Lifestyle und Dekoration in Wohnung und Garten, gutes Essen und stilvolle Gastlichkeit. Und schreibe hier seit 2007 über Dinge, die ich liebe.

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