Selbstgemachte Wan Tan mit Garnelenfüllung

Letzt hatte ich ein Wan Tan (oder wie es dort hieß Dim Sum) Rezept in einer älteren Ausgabe von „essen und trinken“ gesehen, das mir total gut gefallen hat. Das gab es nun am Wochenende als Vorspeise. Da ich keine Wan Tan-Blätter bekommen habe, habe ich den Teig dafür kurzerhand selbst gemacht. Das ging super – und ich fand es viel besser als den gekauften Teig! Hier ist meine Version des Rezeptes für Euch.

Eins noch, denn das muss ich an dieser Stelle mal loswerden. Seit sehr vielen Jahren lese ich die Foodzeitschrift essen und trinken nun bereits. Ich finde, die beste Foodzeitschrift, die wir in Deutschland haben. Die letzten beiden Jahre waren allerdings geprägt von einigen Chefredakteurswechseln, und das Heft wurde wirklich schlechter. Ausgabe 8/2015 und 9/2015 sind nun im neuen Look, komplett überarbeitet erschienen. Und ich muss die Redaktion einfach mal dafür „loben“. Gerade die Ausgabe 9/2015 finde ich sehr gelungen. Die Strecke mit den Pilzrezepten ist genial. Da werde ich bestimmt nicht nur ein Rezept nachkochen. Die Idee mit dem hochwertigsten Rezept des Heftes, welches sie auch Step-by-Step beim Anrichten zeigen, ist eine wirklich tolle Sache. Liebe Redakteure von essen und trinken, bitte weiter so. Man merkt die Handschrift des Chefredakteurs Jan Spielhagen (auch BEEF! Chefredakteur), der aber keine Solistenshow macht, sondern das ganze Team sich wunderbar präsentieren lässt!

Nun aber zum Wan Tan Rezept.

Zutaten für 4 Personen á 4 Wan Tans

Für den selbstgemachten Wan Tan Teig:
1 Bio-Ei
200g Mehl (nehmt ein griffigeres Mehl wie z.B. Spätzlemehl oder Instantmehl)
ca. 50ml Wasser
1 Prise Salz

Für die Füllung:
10-12 rohe Garnelen, entdarmt und geschält
ein daumendickes Stück frischen Ingwer
1 rote Chilischote
3 Frühlingszwiebeln
1/2 Bund Koriandergrün bzw. nach Geschmack
Abrieb einer Bio-Limette (Saft könnt Ihr für die Sauce unten verwenden)

Für die Sauce:
6 Essl. dunkle Sojasauce
2 Essl. Fischsauce
Saft von 1 Limette
1 Essl. Puderzucker
ein wenig Öl (am besten geröstetes Sesamöl), ich hatte nur Kürbiskernöl – geht auch
1 Essl. geröstete Sesamsaat

Bambusdämpfaufsatz.

Zubereitung

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Zuerst den selbstgemachten Wan Tan Teig vorbereiten, denn der muss ein wenig durchkühlen. Am besten mindestens 1 Stunde! Für den Teig Ei, Mehl, Wasser und Salz zu einem geschmeidigen Teig kneten. Diesen in Klarsichtfolie wickeln und ab damit in den Kühlschrank.

Für die Füllung das Garnelenfleisch fein schneiden – ähnlich wie bei einem Tatar. Frühlingszwiebeln waschen, putzen und den weißen und hellgrünen Teil wie auch die Chilischote fein würfeln. Koriandergrün von den Stielen zupfen und fein hacken. Schale der Limette abreiben und alle Zutaten in einer Schlüssel gut vermischen. Salzen müsst Ihr die Füllung nicht.

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Nun kurz noch die Sauce zubereiten. Dazu einfach alle Zutaten (Sojasauce, Fischsauce, Limettensaft, Puderzucker, Öl und Sesamsaat) miteinander in einer kleinen Schüssel verrühren.

Hat der Teig im Kühlschrank lange genug geruht, könnt Ihr ihn dünn ausrollen. Ich habe das mit der Nudelmaschine gemacht, und ihn eine Stufe dünner als normalen Ravioliteig ausgerollt (Stufe 6 statt Stufe 5 – ich habe die Nudelmaschine für die Kitchen Aid Küchenmaschine). Kleine Teigquadrate von ca. 10 auf 10 cm ausschneiden. In die Mitte jedes Wan Tan Teig-Blattes ca. 1 bis 1/2 Teelöffel der Füllung geben. Das Teigquadrat rundherum mit etwas Wasser bestreichen. Nun die ersten beiden gegenüberliegenden Ecken des Wan Tans vorsichtig diagonal zusammendrücken, danach mit den anderen beiden Ecken die beiden offenen Stellen schließen, indem man diese vorsichtig auch diagonal zusammendrückt. Die Ränder gut verschließen. Nach dem ersten Wan Tan klappt das eigentlich recht gut. Es sollte so 16-18 Wan Tans ergeben.

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Eine große Pfanne mit leicht gesalzenem Wasser aufstellen und das Wasser zum Kochen bringen. Den Boden des Bambusdämpfaufsatz mit Backpapier belegen und die Wan Tans vorsichtig darauf platzieren. Wenn die Fläche eines Aufsatzes nicht ausreicht, könnt Ihr auch noch einen zweiten Aufsatz verwenden und doppelstöckig dämpfen. Wenn Ihr einen Dampfgarer habt, geht es selbstverständlich auch dort (8 Minuten bei 100 Grad sollten passen).

Nun den Bambusdämpfaufsatz inkl. Deckel auf die Pfanne mit dem Wasser setzen (Vorsicht verbrennt Euch nicht am Wasserdampf – das ist mir nämlich passiert.), und die Wan Tans 8-10 Minuten dämpfen. Fertig. Sofort zusammen mit der Sauce servieren. Viel Spaß.

Melanie
Melanie

Ich bin die Gastgeberin von Blanda’s, dem Weblog für „Inside Outside Living“, Lifestyle und Dekoration in Wohnung und Garten, gutes Essen und stilvolle Gastlichkeit. Und schreibe hier seit 2007 über Dinge, die ich liebe.

4 Comments
  • Nicole
    Posted at 10:20h, 15 Oktober Antworten

    Hey Melanie! Wan Tan habe ich noch nie gegessen (aber natürlich schon davon gehört). Die sehen aber immer sooo lecker aus! Garnelen mag ich auch gern. Werde dein Rezept also auf jeden Fall ausprobieren! 🙂 Asiatisches Essen finde ich sowieso toll – nur richtig gut muss es sein! Zum Glück ist nicht weit von mir ein richtig guter Vietnamese. Danke für das Wan-Tan-Rezept! Nicole 🙂

  • Chris
    Posted at 09:39h, 14 April Antworten

    Danke für das tolle und vor allem ausführliche Rezept! Habe lange nach einer passenden Anleitung dafür gesucht. Ich selbst bin auch ein rießiger Fan der asiatischen Küche und koche normalerweise mehrmals die Woche etwas exotisches. Die Wan Tan stehen nun für nächste Woche auf dem Speißeplan 🙂

    • Melanie
      Posted at 10:46h, 14 April Antworten

      Hallo Chris, das freut mich. Sind echt lecker…

  • Kuhn Christina
    Posted at 16:49h, 08 August Antworten

    Hallo!

    Das Rezept ist ganz einfach und schmeckt… Ich kann mich bei der Autorin nur bedanken, weil die Wan Tans extrem gut schecken. Die anderen Vorschläge im Netz waren entweder aufwendig oder hatten die Zutaten, die ich nicht darf. Selbst für Allergiker ist das Rezept eine Bombe.

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